Peter Berger

Mittwoch, 25 Juli 2018 09:11

Belichtung

Viele nutzen ihre Kamera nur im Automatikmodus. Das ist besonders bei der richtigen Belichtung kritisch und man sollte eher manuelle belichten. Die Belichtung setzt sich zusammen aus der Blende und der Belichtungszeit. D.h. man wählt einen Parameter vor und sucht den passenden anderen Parameter mit Hlfe des Belichtungsmesser.

Ein große Hilfe bei der Beurteilung der Belichtung ist das Histogram, das man im Kameramenue aufrufen kann.

 

 

Belichtung

Donnerstag, 08 Februar 2018 14:36

Old School, oder fotografieren für Erwachsene

Vor einiger Zeit hatten wir einen Kunden, der nach einem längeren Vorgespräch ein analoges Shooting mit der Großformatkamera wünschte. Mit unserer Wistafield 45 entstanden innerhalb von ca. 2 Stunden 2 Aufnahmen, die wir in unserem eigenen Labor ausarbeiteten.

Die Vergrößerungen wurden auf Barytpapier erstellt. Der Grautonumfang und die Abstufung waren genial. Das langsame und durchdachte Arbeiten machte sehr viel Freude; kann man jedem nur empfehlen.

Mittwoch, 07 Februar 2018 12:14

Wie alles begann

Ich war 15 Jahre alt und hatte bereits einige Preise mit kybernetischen, elektronischen Modellen gewonnen. Also Geräte die selbst lernen.

Für meine Eltern war klar, der Junge wird Elektroniker und so wurde ich an die Firma Siemens vermittelt. Am 1. August fing ich an zu arbeiten, am 10 September habe ich Geburtstag. Wohl aus finanziellen Gründen schenkte mir mein Vater seine alte russische Leica. Von nun an war alles anders. Die Fotografie hat mich so begeistert, daß ich noch in der Probezeit gekündigt habe, und bin wieder zur Schule gegangen um die mittlere Reife zu erlangen und danach eine Fotografenlehre zu machen. Ich glaube für meine Eltern brach eine Welt zusammen.

Schnell merkte ich, das die russische Leica mit der ich fotografierte nicht wirklich etwas mit der Leica zutun hatte; schon garnicht qualitativ. Zu der Zeit habe ich mein gesamtes Taschengeld für Fotoliteratur ausgegeben und so wustte ich schnell was ich wollte. Eine Linhof Technika. Das ist etwa so, als würde ich jetzt sagen, ab morgen fahre ich Rolls Royce.

Da völlig unerschwinglich, schrieb ich die Linhofwerke in München an, ich sei ein Schüler, bin fotobegeistert und hätte gerne eine Technika. Vielleicht könnten sie mir ja für wenig Geld eine Defekte überlassen, die ich mir selbst repariere. Natürlich haben die Linhofwerke das nicht gemacht, aber ich bekam eine Einladung zu Photokina und wurde gebeten mit meinem Vater zu deren Stand zu kommen. Dort stellte man die neue, etwas einfachere Linhof Technika Standeart. vor und man überließ uns die Messekamera zu einem "lächerlich" kleinen Preis.

Ich besaß nun mit 16 Jahren meine eigene Linhof Technika, die noch nicht einmal jeder Fotografenmeister in Bielefeld besaß. Mein gesamtes Geld, und wohl auch einiges Geld meiner Oma, wurde in Filme und Fotopapier investiert. Natürlich hatte ich bereits meine eigene Dunkelkammer und entwickelt alles selber. Da ich ja gute elektronische Kentnisse hatte konstruiert und baute ich mir eine Entwicklungsmaschine. Sie arbeitete mit diversen Differenzverstärkern und rief die Entwicklungsprogramme vom Magnetband ab. Ich nutzte dafür den Kassettenrekorder meiner Schwester, was ziemlichen Ärger gab, da er dafür doch teilzerlegt werden musste. Von nun an konnte ich mir auch meine Diafilme entwickeln. Jeden Sonntag Morgen ging ich zum fotografieren und mittags wurde der, oder die Filme entwickelt. Es klingelte regelmäßig beim gemeinsamen Mittagessen und ich musste schnell ins Labor die Chemie wechseln. Meine Mutter hasste es.

Die mittlere Reife war geschafft. Nun wollte ich Fotograf werden. Natürlich nicht irgendwo, nein es mussten die Vogelsänger Studios sein. Europas führendes Werbestudio. Ich entschied mich eines Tages dort hin zu fahren und mich zu Bewerben. Ohne Termin! Ich hatte Glück, als ich am Empfang war kam der Senior-Chef Alfred Vogelsänger zufällig, dem ich gleich mein Anliegen schilderte.

Er nahm mich mit in sein Büro und fragte nach meinen Bewerbungsunterlagen. Ich sagte das ich keine habe, aber ich habe ein paar Großformatdias mit, die mit meiner eigenen Linhof Technika aufgenommen habe und auch selbst entwickelt habe. Ich sah viel Sekepsis und ungläubiges Staunen im Gesicht von Alfred Vogelsänger. Er fragte mich wieso ich mit einer Linhof fotografiere. Nun sagte ich, ich fotografiere gerne Archtektur, dafür benötige ich eine Kamera mit der Möglichkeit einer Parallelverschiebung um stürtzende Linien zu vermeiden. Außerden fotografiere ich gerne Table Tops und dafür nutze ich gern die Scheimpflugsche Verstellung.

Ich entschuligte mich dafür das ich nur Dias hatte (9x12cm groß), aber das Taschengeld gibt nichts anderes her. Die seien aber immerhin mittles eigener konstruierter Maschine selbst entwickelt. Das glaubte mir Herr Vogelsänger wohl nicht; er rief den Leiter der Diaentwicklung ins Büro und ich musste den Kodak E3 und E4 Prozess erklären. Nach meine Ausführungen hatte ich die Zusage für eine Lehrstelle. (Meine Zeugnisse habe ich übrigens erst zur Anmeldung für die Gesellenprüfung eingereicht).

Im Juli 1979 macht ich die Gesellenprüfung und am 2.Novenber habe ich mein Studio eröffnet. Seit dem bin ich selbstständig. Von der Faszination für Fotografie ist nichts verloren gegangen.

Auf dem Foto sieht man ein Bild von mir aus meiner Lehrzeit bei Vogelsänger. Geschenkt hat es mir ein Auszubildender von Vogelsänger der bei mir ein Praktikum während seiner Ausbildung gemacht hat. So ändern sich die Zeiten.

Dienstag, 06 Februar 2018 14:59

Meine Art Hochzeiten zu fotografieren

Was macht eigentliche gute Portrait - und Hochzeitsfotografie aus?

Diese Frage habe ich mir schon vor Jahren gestellt. Was wäre das höchste Ziel in der Portrait - und Hochzeitsfotografie? 

Ich denke man sollte Aufnahmen erstellen die die Charaktere der Models zeigen. Sie sollten sich in den Aufnahmen wiedererkennen. Man sollte in ihre Seele blicken können.

Warum sollte man ein Brautpaar in einem botischen Garten fotografieren, wenn das Brautpaar sich garnicht für Botanik interessiert? Warum sollte man ein Brautpaar auf einer Burg fotografieren zu der sie keinen Bezug haben?

Um so individuelle Fotos zu erstellen muß ich sehr viel mehr vom Brautpaar wissen, deshalb führe ich immer 2-3 Vorgespräche; meist über 2 Stunden. Was macht das Paar beruflich? Was machen sie in ihrer Freizeit? Wie haben sie sich kennen gelernt, etc.? Während jeden Gespräches mache ich mir Stichpunkte. Zum 2. Gespräch bitte ich das Brautpaar um ein kleines Brainstorming; jeder charakterisiert seinen Partner und macht ein paar Stichpunkte. (unabhängig von einander).

Dabei ist schon so einiges interessantes zu Tage gekommen; so hatte ich letztens die Stichpunkte einer Braut über ihren Partner in der Hand, auf dem stand an erster Stelle:"Ich habe noch nie jemanden kennen gelernt, der so viele Schnürsenkel zerreißt".

Mit all meinen Stichpunkten setze ich mich zu Hause in mein Musikzimmer und erstelle, meist mit unmengen an Kaffee und schöner, inspirierender Musik, ein Aufnahmekonzept das ich mit dem Brautpaar bespreche. Berufsfotografen erinnern sich jetzt wohl an ihre Berufsschulzeit. Mussten wir doch häufig die so gehassten Ausnahmenkonzepte zu einem Thema schreiben und bewerten lassen. Wenn es schlimm kam, musste wir die auch noch fotografisch umsetzen.

Auch muß die Frage geklärt werden, fotografieren wir digital oder analog. Ein analoges Shooting ist viel aufwendiger und schwieriger aber natürlich erhält man echte, wertvolle Unikate.

In der digitalen Fotografie verzichte ich gerne auf die angeblich so "kreativen" Lightroomfilter. Ich gestalte meine Fotos lieber selber; dafür haben wir ja in der Berufsschule und der Meisterschule das Fach Gestaltungslehre gehabet.

Die analogen Serien werden übrigens im eigenen Labor auch weiter analog ausgearbeitet; dh. nicht gescannt.

Aktuell hat sich ein Brautpaar für ein gänzlich analoges Hochzeitsshooting entschieden. Da beide leidenschaftliche Köche sind, wird ein Teil des Shooting in ihrer Küche stattfinden. Das wird dieses Jahr sicher mein persönliches Highlite.

Peter Berger